Effektiver Brandschutz in der Nutztierhaltung
Großbrände in Stallhaltungen zeigen leider immer wieder, dass vorhandene Brandschutzmaßnahmen für die Tierrettung meist nicht ausreichen. Die bisherigen Brandschutzkonzepte in Baugenehmigungen von Ställen sind oft auf die Rettung von Menschen ausgelegt und nicht für die Rettung von Tieren geeignet. Entsprechend hoch ist die Zahl an Tierverlusten im Brandfall. Unzureichende Brandhemmnisse, lange Anfahrtswege der Feuerlöschzüge, brennbare bzw. rauchentwickelnde Materialien (Futter, Einstreu, Gefieder etc.) verkürzen im Brandfall das Zeitfenster für die Rettung der Tiere.
Für einen effektiveren Brandschutz bedarf es des Zusammenwirkens verschiedenster Beteiligter. Die Veranstaltung dient dem Wissenserwerb, dem Erfahrungsaustausch und der praktischen Übung der am Brandschutz Beteiligten.
Die Veranstaltung besteht aus drei Teilen. Schwerpunkt des ersten Tages ist die Wissensvermittlung und praktische Übung im Umgang mit Nutztieren im Katastrophenfall. Die Ausbildung dient dem Schutz der Tiere sowie der Prävention vor Arbeitsunfällen bei Tierkontakt. Zielgruppe für diesen Veranstaltungsteil sind die Angehörigen der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren. Teil zwei der Veranstaltung richtet sich an Behördenvertreter*innen, Feuerwehren, Landwirt*innen, Gutachter*innen, Wissenschaftler*innen und Handwerk. In Vorträgen werden die verschiedenen Problemfelder für eine effektive Rettung von Tieren im Brandfall beleuchtet. Am dritten Tag können alle Teilnehmer*innen einer Brandschutzübung beiwohnen. Auf einem landwirtschaftlichen Betrieb wird ein Brand simuliert und ein Stall evakuiert/geräumt. Anschließend werden Brandexperimente gezeigt.